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Seit dem 9. Juli 2017 stehen sechs Höhlen auf der Schwäbischen Alb und ihre Umgebung auf der Welterbeliste der UNESCO. Zu diesen Höhlen gehört auch die Stadel-Höhle im Hohlenstein bei Asselfingen im Alb-Donau-Kreis. In der Stadel-Höhle wurde die berühmte Figur des Löwenmenschen gefunden. Die 31 cm hohe Statuette, die vor 40.000 Jahren aus dem Stoßzahn eines Mammuts geschnitzt wurde, zählt zu den ältesten Kleinkunstwerken der Menschheit. Bei der Restaurierung des Löwenmenschen durch das Landesamt für Denkmalpflege (LAD) in Baden-Württemberg kam Software des Heidelberger Unternehmens Volume Graphics zum Einsatz.
Im Löwenmenschen stecken viele Stunden Restaurierungsarbeit. Bereits auf dem Volume Graphics User Group Meeting 2015 zeigte Nicole Ebinger-Rist vom LAD in Baden-Württemberg in eindrucksvollen Bildern, wie sie die steinzeitliche Statuette mittels CT-Daten und der Software VGSTUDIO MAX von Volume Graphics restaurierte.
Bereits als 2009, 70 Jahre nach dem Fund des Löwenmenschen in der Stadel-Höhle, neue Fundstücke entdeckt wurden, entschloss sich das LAD, die 200 bereits vorhandenen und die rund 80 neu gefundenen Mammutelfenbeinbruchstücke zerstörungsfrei mit CT zu untersuchen. Dafür wurden die Einzelteile am Forschungsinstitut für Edelmetalle und Metallchemie (Schwäbisch Gmünd) gescannt. Volume Graphics bereitete anschließend die CT-Daten für die wissenschaftliche Analyse vor und produzierte einen anschaulichen Film, der Ausstellungsbesuchern den aktuellen Stand der Forschung und die geplante Ergänzung mit den neuen Teilen zeigte.
Mit den rund 80 neuen Teilen konnte das LAD die Figur, die bereits Ende der 1980er-Jahren einmal restauriert wurde, nun weitestgehend vervollständigen. Bis dahin fehlten dem Löwenmenschen wesentliche Teile – sowohl der rechte Arm als auch eine große Stelle am Rücken und wesentliche Partien des Gesichtes.
Zuerst wurden alte und neu gefundene Bruchstücke in VGSTUDIO MAX passend zusammengefügt, um danach in der Restaurierungswerkstatt physisch zusammengesetzt zu werden.
Der CT-Scan beantwortete zudem Fragen, die sich sonst nur schwer hätten klären lassen. So konnten die Wissenschaftler schon auf den ersten Blick sehen, welche Teile der vorliegenden Restaurierung Original-Elfenbein sind und welche aus einem anderen Material ergänzt wurden. Zudem ließen die Ringstruktur des Mammutelfenbeins und die Winkelposition der Teile Rückschlüsse zu, ob ein Bruchstück an der richtigen Stelle saß.
Seinen Namen bekam der Löwenmensch aufgrund seiner sowohl tierischen als auch menschlichen Merkmale: ein Löwenkopf, der auf einem langgestreckten Körper sitzt, Arme in Form von Läufen und die Pranken einer Großkatze; dazu menschliche Beine und Füße sowie die aufrechte Haltung.
Zu sehen ist der Löwenmensch im Rahmen einer Dauerausstellung im 1. Stock des Museums Ulm am Marktplatz.
Die Entscheidung, die Höhlen und Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb in die Liste aufzunehmen, wurde auf der 41. Sitzung des Welterbekomitees der UNESCO im Juli 2017 in Krakau getroffen. Aktuell umfasst die Welterbeliste 1.073 Stätten in 167 Ländern, die aufgrund ihrer Einzigartigkeit, Authentizität und Integrität als weltbedeutend gelten. 832 davon werden als Weltkulturerbe gelistet, 206 als Weltnaturerbe, weitere 35 Stätten als gemischte Kultur- und Naturerbestätten.
Mehr zur Aufnahme in die Welterbeliste:
https://stm.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse/pressemitteilung/pid/hoehlen-und-eiszeitkunst-der-schwaebischen-alb-in-unesco-welterbeliste-aufgenommen-1/
http://www.unesco.de/kultur/2017/hoehlen-der-aeltesten-eiszeitkunst-sind-unesco-welterbe.html
Mehr zum Löwenmenschen:
http://www.loewenmensch.de/